Klimascouts der OBS Varrel zu Gast in Namibia

Ein Begegnungsprojekt, das Horizonte öffnet

Kann Landwirtschaft ohne Regen funktionieren? Vier engagierte Schüler und 2 Lehrkräfte der Oberschule Varrel haben darauf in Namibia eine beeindruckende Antwort gefunden: Ja und wie! Gemeinsam mit ihren Lehrkräften und in Kooperation mit dem Sonnenkinderprojekt erlebten sie in Swakopmund eine intensive Woche voller Klimawissen, Kultur und überraschend herzlicher Begegnungen.

Von früh am Morgen bis in den Nachmittag hinein waren deutsche und namibische Jugendliche unterwegs: In Workshops, Exkursionen und bei gemeinsamen Aktionen knüpften sie sofort fröhlich Kontakt. Die Namib High School, eine Schule, in der mehrere Sprachen selbstverständlich sind, wurde schnell zum lebendigen Lernort für Austausch und Verständnis.

Besonders eindrucksvoll: eine Tour durch die Ortsteile von Swakopmund, die zeigte, wie unterschiedlich Lebensbedingungen weltweit sein können. Gleichzeitig beeindruckten die namibischen Schüler mit ihrem Wissen zu Klima, Kultur und Nachhaltigkeit und natürlich mit ihrem frisch gelernten Deutsch, das sie voller Freude erprobten.

Ob Bootsfahrt zum Pelican Point mit Robben-Begrüßung, Stadtrally mit Klimaschutzaufgaben oder praktische Teamarbeit beim Bau eines Pflanzenbehälters aus recycelten Paletten überall entstand ein Gemeinschaftsgefühl, das Schule macht. Anschaulich wurde auch, wie Küstenökosysteme funktionieren oder warum Salz manchmal rosa schimmert. Und ja, die Frage nach Landwirtschaft ohne Regen wurde auf einem Farmbesuch beantwortet: Wassersparen ist dort keine Tugend, sondern Überlebensstrategie.

Die Reise hat Spuren hinterlassen auch in Fragen der Nachhaltigkeit. Überraschend stellten die Teilnehmenden fest, dass ihr CO₂-Fußabdruck kleiner war als erwartet, da sowohl in Namibia als auch zuhause bereits ressourcenschonend gearbeitet wird.

Was bleibt?
Freundschaften, neue Perspektiven und die Erkenntnis, dass Glück nicht vom Besitz abhängt. Oder, wie ein Schüler formulierte: „In Namibia habe ich gelernt, dass man mit viel weniger sehr glücklich sein kann.“

Das Sonnenkinderprojekt freut sich, solche Erfahrungen möglich zu machen dank Unterstützung der „Bingo“-Stiftung und vieler Förderer.

Und eines ist sicher: Namibia bleibt nicht nur im Herzen, sondern zieht viele der Jugendlichen wieder zurück.